1000 Jahre Pingjumer Gulden Halsband

Der spannende Name Pingjumer Gouden Halsband (das Goldene Halsband von Pingjum) bezieht sich auf den über 1000 Jahre alten Ringdeich um das Dorf Pingjum, der zum Schutz vor dem Wasser aus der Meeresbucht De Marne angelegt wurde.

An diesem Priel, über den das Flutwasser frei hineinströmen konnte, und der einst die Hansestadt Bolsward mit dem offenen Meer verband, entstand seit dem Mittelalter ein komplexes System aus Deichen - eines der ältesten Deichsysteme des Landes. So wurde die dahinter gelegene Region vor Flutkatastrophen geschützt, auch als Anfang Februar 1825 die friesischen Seedeiche während eines schweren westlichen Sturms durchbrachen.

Hochwasserschutzanlage

Weil beim Schutz vor dem Seewasser seit dieser Zeit der Nachdruck mehr auf die Seedeiche verlagert wurde, verloren die Binnendeiche wie das Pingjumer Gulden Halsband ihre Funktion als Hochwasserschutzanlagen. 1892 beschloss die Provinzverwaltung von Friesland, dem Pingjumer Gulden Halsband als Hochwasserschutzanlage ein Ende zu machen.

Man kann jedoch noch immer erkennen, dass die friesische Wattenmeerküste bis ins frühe Mittelalter eine Gezeitenlandschaft mit einer offenen Verbindung zum Meer war. Es war ein sumpfiges Labyrinth aus Prielen, Marschland und kleinen Moorwäldern.

Die Vorreiter in dieser offenen, unbarmherzigen Landschaft wohnten auf Warften. Häufig auf Marschwiesen oder auf den erhöhten Rändern entlang der Priele wie De Marne.

Kulturlandschaft erleben

Zum Glück blieb das „Halsband“ zum Großteil erhalten und ist es inzwischen auch gut zugänglich. Dafür sorgen unter anderem fünf aktive Dörfer (Arum, Kimswerd, Pingjum, Witmarsum und Zurich), die ihre Kräfte gebündelt haben, um die jahrhundertealte Kulturlandschaft besser zur Geltung kommen zu lassen.

Berühmte Söhne

Heutzutage lässt es sich in diesem nordwestlichen Teil der Wattenmeerküste mit der vielen Ruhe, Weite und der bewegten Kulturgeschichte sowieso gut aushalten. Hier ist der Ursprung der Freikirche der Mennoniten. Der Grundleger dieser weltweit 1,3 Millionen Mitglieder zählenden Bewegung, Menno Simons, wurde 1496 in Witmarsum geboren. Ein anderer berühmter Sohn dieser Region ist Pier Gerlofs Donia alias Grutte Pier, der legendäre friesische Freiheitskämpfer, der 16 Jahre davor in Kimswerd geboren wurde.

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