Wo der deutsche Vormarsch ins Stocken geriet

Die Stellung bei Kornwerderzand war als einzige in Europa in der Lage, den deutschen Vormarsch aufzuhalten. Diese Geschichte allein ist schon Grund genug für einen Besuch im Kasemattenmuseum.

Die Stellung bei Kornwerderzand wurde, ebenso wie die Stellung auf der anderen Seite des Abschlussdeiches, zwischen 1932 und 1936 errichtet. Der Bau des Abschlussdeiches bereitete der Armeespitze Sorgen. Nicht nur bedeutete die schnelle Verbindung für Zivilisten auch eine schnelle Verbindung für potenzielle Feinde. Wenn die Schleusen des neuen Deiches in die falschen Hände gerieten, könnte außerdem ein großer Teil der Niederlande überflutet werden.

Aus diesem Grund wurden bei Kornwerderzand 17 Kasematten angelegt. Dass diese bereits im Mai 1940 zum Einsatz kommen würden, hatte die Armeeführung 1936 wahrscheinlich nicht erwartet. Dennoch trat genau dieser Fall ein, und sie erfüllten ihren Zweck. Kornwerderzand war die einzige Stellung in Europa, an der der schnelle Vormarsch der Deutschen - der sogenannte Blitzkrieg - aufgehalten wurde.

Anfangs schien das nicht zu gelingen. Am 11. Mai 1940 näherten sich die deutschen Truppen Kornwerderzand. Die leichte Artillerie der Kasematten schien den schweren deutschen Waffen nicht gewachsen zu sein. Dank der Hilfe des Kanonenboots Hr. Ms. Johan Maurits van Nassau wendete sich das Blatt. Kornwerderzand hielt stand.

Am 14. Mai versammelten deutsche Soldaten die Einwohner des neben den Kasematten gelegenen Cornwerd in der Kirche. Wahrscheinlich, um sie bei einem folgenden Angriff als menschliches Schutzschild zu gebrauchen. Doch dazu kam es nicht. Am selben Tag wurde Rotterdam schwer bombardiert, woraufhin die Niederlande kapitulierten.

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Kornwerderzand fiel in die Hände der deutschen Armee, die die Stellung erweiterte und verstärkte. Die Zufahrtsstraßen zum Afsluitdijk wurden mit Betonblöcken gesperrt. Nach der Befreiung von Sneek, am 15. April 1945, zogen kanadische Truppen zum Abschlussdeich. Der friesische Widerstand riet von dem Angriff ab. Er erinnerte sich an die Maitage zu Beginn des Krieges. Doch die Kanadier zogen weiter.

Wieder gab es heftige Kämpfe. Sie eroberten die Stellung Wons - kurz vor dem Abschlussdeich. Doch um die Stellung Kornwerderzand zu passieren, mussten sie bis zum 5. Mai 1945 warten, dem Tag, an dem die deutschen Truppen im Westen der Niederlande kapitulierten.

Möchtet ihr mehr über den Krieg in Kornwerderzand oder den friesischen Widerstand entlang des IJsselmeers erfahren? Dann besucht das neue Kazemattenmuseum. Oder macht mit eurem Handy eine Audiotour entlang der Bunker und Schleusen, über App oder Internet. Kopfhörer nicht vergessen!

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