Winter am Wattenmeer

Jetzt, wo die Tage kurz und die Nächte kalt sind, ist das Leben im Wattenmeergebiet hart. Nur die stärksten Tiere überleben. Die meisten Pflanzen sind verschwunden und auf den ersten Blick sieht alles grau und trostlos aus. Doch täuscht euch nicht! Eine der schönsten Zeiten am und rund um das Wattenmeer ist der Winter. Erst jetzt wird die Unberührtheit dieses riesigen Gebiets deutlich! Erst jetzt herrscht pure Ruhe in der rauen Landschaft. Schnee und Eis können diese Landschaft komplett verändern, in eine wahre arktische Kulisse.

Werden die Tage länger, werden die Nächte strenger!

Dieses Sprichwort trifft den Nagel auf den Kopf. Während der Dezember am Wattenmeer durch viel Regen, starken Wind und relativ milde Temperaturen gekennzeichnet ist, sind Januar und Februar die kältesten Monate. Die Meerestemperatur ist dann am niedrigsten. Darüber hinaus erzeugt die Sonne trockene Luft, die schneller abkühlt als feuchte Luft. Infolgedessen ist dieser Zeitraum oft durch (strengen) Frost, dunkle, klare Nächte und strahlend schönes Wetter gekennzeichnet.

LASST EUCH DEN WIND UM DIE NASE WEHEN

Nichts ist so schön wie ein Winterspaziergang auf dem Deich oder durch die Salzwiesen, um sich hinterher am Kamin mit einem Glas Glühwein oder einer heißen Schokolade aufzuwärmen. Auf so einer Wanderung gibt es viel zu sehen und euch wird auffallen, dass das Watt im Winter doch nicht so leer und leblos ist wie es scheint. Beobachtet die vielen Vögel und entdeckt vielleicht sogar eine Robbe, die sich vor allem auf den Watteninseln tummeln. Es ist fast undenkbar bei dieser Kälte, aber die Kegelrobbe bringt im Winter ihre Jungen zur Welt.

Wintergäste
Wie zu allen Jahreszeiten herrscht auch im Winter in der Wattenmeerregion reges Treiben. Das ist auf die relativ warme Meerestemperatur (4 - 6 Grad) und ein reichhaltiges Nahrungsangebot zurückzuführen. Daher ist das Wattenmeer ein Zufluchtsort für viele Vogelarten aus Skandinavien und Russland, wo es im Winter extrem kalt wird. Mit all diesen Vögeln herrscht auf den Schlickplatten starker Betrieb. Bei Ebbe fallen große Teile des Wattenmeeres trocken und könnt ihr diese Tiere vom Ufer aus mit einem Fernglas gut beobachten.

HINTER DEM DEICH

Auch in den Gebieten hinter dem Deich macht sich der Winter bemerkbar. Es kann sehr kalt und unwirtlich werden. Vor allem, wenn der Nordwind kalte Luft vom Meer heranträgt. Am Wattenmeer kann der Wind schnell stürmisch werden, denn es gibt wenig, was ihn aufhält. Wenn ihr Glück habt (oder Pech, das hängt davon ab, wie man es sieht), fällt ein solcher Sturm genau mit einem Schneegestöber zusammen. Dann gibt es einen Schneesturm. Für mich als Fotografen ist das fantastisch und eine Herausforderung zugleich! Plötzlich ist alles gar nicht mehr so einfach. Der Schnee fliegt einem ins Gesicht und man kann sich kaum auf den Beinen halten. Jedes Stück nackter Haut wird gnadenlos bestraft und selbst das Atmen fällt schwer. Versucht dann mal, die Kamera still zu halten. Dennoch sind das die Momente, die ich am meisten genieße! Denn in diesen Momenten spürt man die rauen Kräfte der Natur und hat alles seinen Platz. Das Wattenmeer zeigt sich von seiner wilden Seite!

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