Das Wattenmeer: ​​Rastplatz für Millionen von Zugvögeln

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DIE BEDEUTUNG DES WATTENMEERS

Jedes Jahr fliegen Millionen von Zugvögeln an der Atlantikküste entlang über die Welt. Sie brüten in den arktischen Regionen und wenn es dort zu kalt wird, ziehen sie gen Süden. Unterwegs kommen die Zugvögel am Wattenmeer vorbei. In diesem reich mit Nahrung gefüllten Gebiet können sich die Vögel ausruhen und für ihre weitere Reise stärken. Das Watt ist eine wichtige Zwischenstation auf ihrem Weg in den warmen Süden. Auf der langen Strecke, die sie zurücklegen, verbrauchen sie nämlich viel Energie und das Watt bietet den Vögeln alles, was sie zum Ausruhen, zum Überwintern oder zum Brüten brauchen. Die wichtige Funktion, die das Wattenmeer für das Fortbestehen von Zugvögeln aus aller Welt erfüllt, war einer der Gründe dafür, dass dieses Gebiet nun zum UNESCO Weltnaturerbe gehört. Dadurch bekommt die Region am Wattenmeer den Status und die Aufmerksamkeit, die sie verdient und so können wir dafür sorgen, dass dieses einzigartige Gebiet, mit allem was es zu bieten hat, nicht verloren geht.

DREI STAMMGÄSTE AM WATT

Austernfischer, Löffelreiher und Brandgänse sind die Stammgäste am Watt. Diese Zugvögel werdet ihr heute kennenlernen. Nachstehend lest ihr alles über diese außergewöhnlichen gefiederten Abenteurer. Erfahrt, woran ihr diese Vögel erkennt und wo ihr sie mit eigenen Augen bewundern könnt. Über den Austernfischer werdet ihr besonders viel lesen; 2023 ist nämlich das Jahr des Austernfischers!

AUSTERNFISCHER

Diesen schwarz-weißen Vogel erkennt ihr an seinem langen orangeroten Schnabel und den rosa Beinen. Mit einer Spannweite von 72-83 cm reist dieser kleine Vogel über die ganze Welt. Auf seiner langen Reise gen Süden überwintert er im Wattenmeer- und Deltagebiet; sein Endziel: Südwesteuropa oder Afrika. Während seines Aufenthalts am Watt frisst er gerne allerlei Schalentiere, wie Miesmuscheln, Baltische Plattmuscheln und Herzmuscheln. Aber auch Würmer, Krabben, Garnelen und Insekten stehen auf der Speisekarte dieses Vogels. Je nachdem welche Nahrung der Austernfischer frisst, kann sein Schnabel anders aussehen. Wenn er im Winter nach Schalentieren jagt, wird sein Schnabel stumpf, weil er ihn als Meißel verwendet. In den Sommermonaten wird sein Schnabel spitzer, weil er dann damit nach Maden und Würmern pult. Möchtet ihr den Austernfischer mit eigenen Augen sehen? Man findet ihn vor allem auf Marschwiesen und auch in Poldern mit Wiesen und Ackerflächen in der näheren Region. Der Austernfischer hält sich insbesondere zwischen Februar und Juli in diesen Gefilden auf. Wenn ihr plötzlich ein schrilles „(te-)piet!“ hört, seid ihr wahrscheinlich nah dran!

LÖFFELREIHER

Wir stellen euch vor - den Löffelreiher! Ein großer weißer Vogel mit einer hübschen Tolle am Hinterkopf und einem langen, löffelförmigen Schnabel. Seinen auffälligen Schnabel benutzt er, um Beutetiere zu fangen. Dieser Schnabel ist mit einer Art Siebmembran ausgestattet, die zusammen mit empfindlichen Nerven dafür sorgen, dass ihm keine Beute entkommt. Mit seinen langen Beinen watet er durch flache Gewässer, auf der Suche nach Stichlingen, Amphibien und herumschwirrenden Insekten. Am liebsten verbringt er seine Zeit an feuchten Stellen, wie Inseln, Salzwiesen, Dünentälern, Marschwiesen und Sümpfen zwischen hohem Schilfrohr. Im Winter zieht dieser auffällige Vogel von Sumpf nach Sumpf in Richtung Westafrika und ab Februar/März findet man ihn wieder hier in den Niederlanden. Tipp: Im August und September könnt ihr ihn im Wattenmeergebiet nicht übersehen.

Brandgans

Ursprünglich lebte diese schwarz-weiß-braune Gans auf den Hügeln und Klippen in entlegenen Regionen wie Spitzbergen, Grönland und Nordrussland. Heute findet man sie auch am Wattenmeer. Ziehende Brandgänse kommen aus dem hohen Norden zum Wattenmeer, um hier zu überwintern. Hier mischen sie sich auch unter Brandgänse, die nicht weiterziehen. Mit ihrer vielseitigen Natur bietet die Wattenmeerregion den Gänsen alles was sie brauchen: lange, ausgestreckte Wiesen, Äcker, Weideflächen und vieles mehr. Hier können sie so viel Gras und andere Pflanzenteile fressen, wie sie nur wollen. Möchtet ihr die Brandgänse mit eigenen Augen sehen? Kein Problem! An der friesischen IJsselmeer-Küste und am Lauwersmeer habt ihr die besten Chancen. Und wenn ihr plötzlich einen Hund bellen hört, hört nochmal ganz genau hin. Das könnte durchaus eine Brandgans sein!

GUTE STELLEN ZUM VÖGELBEOBACHTEN? - Hier findet ihr tolle Beobachtungsstellen am Wattenmeer

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