Codename: Tiger

Am 16. Mai 1940 kamen die ersten deutschen Soldaten auf die Insel. Zuerst waren es nur vierzig Männer, doch schon bald wuchs ihre Zahl auf über eintausendzweihundert. Das Rot-Weiß-Blau auf dem Brandaris wurde durch das Hakenkreuz ersetzt.

In kurzer Zeit baute das Heer Terschelling zu einer beträchtlichen Festung des Atlantikwalls aus. Die männliche Bevölkerung Terschellings musste wider Willen beim Bau der Verteidigungsanlagen helfen. Die wichtigste Ergänzung war die Tiger-Stellung östlich von West-Terschelling. Dieser insgesamt sieben Hektar große Komplex bestand aus mehr als einhundert Bunkern. Hier wohnten und arbeiteten über zweihundert deutsche Soldaten. Das Herz der Tiger-Stellung bildete der riesige Kommandobunker „Bertha“.

Von der Stellung aus behielten die Deutschen die Bewegungen auf und über dem Wattenmeer und der Nordsee ganz genau im Auge. Regelmäßig wurden alliierte Flugzeuge abgeschossen. Verwundete und Tode wurden auf die Insel gebracht und die Bewohner Terschellings mit den Schrecken des Krieges konfrontiert. Auch wenn sie noch Kinder waren.

Der Krieg betrat buchstäblich die Wohnzimmer der Inselbewohner. Vor allem zu Kriegsbeginn, als es noch keine Bunker gab, mussten viele Familien Soldaten aufnehmen. Auch die komfortabelsten Hotels auf der Insel wurden für die Aufnahme deutscher Offiziere bestellt.

Die Tiger-Stellung blieb gut erhalten, da die Bauten nach dem Krieg unter dem Sand verschwanden. Stiftung Bunkererhalt Terschelling trägt heute dafür Sorge. Die wichtigsten Bunker wurden inzwischen wieder ausgegraben und können besichtigt werden. Bucht eine Führung durch diese beeindruckende Stellung. Im Besucherzentrum, das im ehemaligen Kantinenbunker gebaut wurde, erfahrt ihr noch mehr über die Tiger-Stellung.

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