Fotografie im Frühling

Der Winter scheint uns fast verlassen zu haben. Letztes Wochenende wurden die Uhren wieder auf Sommerzeit umgestellt und der Frühling steht jetzt wirklich vor der Tür. Die ersten Anzeichen des nahenden Frühlings können bereits fotografiert werden: Stinsenpflanzen und andere Frühblüher.


Lesezeit: Ungefähr 10 Minuten

LANDSITZE UND GUTSHÄUSER

In der weiten Umgebung der Wattenmeerküste gibt es verschiedene „Staten“ und „Stinsen“, große Landsitze und Gutshäuser, in deren Gärten ihr die erste farbenfrohe Blütenpracht oft bereits ab Ende Februar, Beginn März fotografieren könnt. Beispielsweise das Martenastate in Koarnjum oder das Dekema State in Jelsum. Aber auch verschiedene andere Orte. Auch in gewöhnlichen Parks oder an Straßenrändern gibt es viel zu entdecken.

Die ersten Arten, die sich häufig zeigen, sind der Märzenbecher, das Schneeglöckchen, der Winterling oder der Elfen-Krokus. Aber auch die farbenfrohe Narzisse oder die leuchtend blühende Weide (die natürlich keine Pflanze sondern ein Baum ist). Vor allem im März, wenn die Nächte oft kalt sind, die Temperatur vormittags jedoch schnell ansteigen kann, ist es ein besonderes Erlebnis, sich am frühen Morgen neben blühenden Schneeglöckchen flach auf den Boden zu legen. Die Pflanzen sind dann oft mit einer hübschen Tauschicht bedeckt, sodass man die wunderschönen Wassertröpfchen im Detail auf den Pflanzen sehen kann. Im frühen Morgenlicht versuche ich oft, mit Gegenlicht zu arbeiten. Die Wassertropfen stechen dann wirklich hervor, wodurch man oft einen interessanten Hintergrund mit leuchtenden Wassertropfen erhält. So könnt ihr auch mit der Spiegelung anderer Pflanzen in den Wassertropfen spielen.

MAKRO-OBJEKTIV

Ein Makro-Objektiv ist für diese Art von Fotos in der Regel am besten geeignet. Mit einem 90- oder 105-mm-Makro-Objektiv könnt ihr zum Beispiel aus nächster Nähe scharf stellen und die kleinen Blüten in den Fokus nehmen. Dazu kann auch ein kleines Teleobjektiv verwendet werden, z. B. ein 70-200-mm-Objektiv. Der Nachteil ist, dass die minimale Fokussierungsdistanz etwas höher ist als bei einem Makro-Objektiv, aber wenn ihr so viele Millimeter wie möglich verwendet, könnt ihr damit immer noch schöne Bilder machen.

Die besten Ergebnisse erzielt ihr, wenn sich die Kamera auf der gleichen Höhe wie das Motiv befindet. In diesem Fall bedeutet dies: flach auf dem Boden und von einem niedrigen Blickwinkel aus fotografieren. Das reduziert die Hintergrundunschärfe, verleiht dem Foto mehr Tiefe und lässt das Motiv in einer ansonsten unscharfen Umgebung besonders gut zur Geltung kommen.

Schwenkbares Display

Viele Kameras haben ein schwenkbares Display, sodass ihr nicht selbst in der nassen Vegetation liegen müsst, sondern auf das schwenkbare Display schauen könnt, um eure Komposition zu finden. Bei der Makrofotografie, bei der man mit vielen Millimetern nah an das Motiv herangeht, ist die Schärfentiefe oft begrenzt. Die Schärfentiefe ist der Abstand zwischen dem nächstgelegenen und dem am weitesten entfernten Punkt auf einem Foto, der scharf abgebildet wird. Bei dieser Art der Fotografie kann es sein, dass euer Motiv bereits 2 oder 3 mm weiter hinten unscharf wird. Indem ihr die Blende anpasst, könnt ihr mit dieser Einstellung spielen. Wenn ihr eure Blende z. B. auf f/2,8 einstellt, ist der Krokus auf dem Foto größtenteils unscharf, mit Ausnahme des kleinen Punktes, den ihr scharfgestellt habt. Stellt ihr die Blende auf f/8,0 oder noch höher, dann erhaltet ihr mehr Details und Schärfe im Rest des Fotos. Das ist eine Frage des Geschmacks und des Ausprobierens, bis ihr zu einem Ergebnis kommt, mit dem ihr zufrieden seid.

Die Einstellung einer höheren Blendenzahl wirkt sich auf die Verschlusszeit aus, die dadurch länger wird, was das Risiko von Unschärfe in einem Foto erhöht. Ihr könnt beispielsweise ein sehr kleines/flaches Stativ oder z. B. einen sehr kleinen Reissack verwenden, sodass eure Kamera stabil, fest und still stehenbleibt.

Respekt für die Natur

Auch hier ist es wichtig, dass ihr die Umgebung, in der ihr fotografiert, mit Respekt behandelt. Lauft nicht quer durch Felder mit blühenden Pflanzen, tretet keine Pflanzen kaputt, weil ihr unbedingt das perfekte Foto machen wollt, sondern sorgt dafür, dass auch Besucher nach euch sich noch an diesem Ort erfreuen können.

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