Unterwegs bei Tag und Nacht

Auf Wieringen stehen die Sterne nicht nur hell und klar am Himmel, sie liegen euch auch zu Füßen.

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Das hügelige Wieringen ist eine ehemalige Insel der Zuiderzee. Obwohl sich in weiter Ferne immer mehr beleuchtete Gewächshäuser ansiedeln, ist es hier, wie im übrigen Wattenmeer, noch richtig dunkel.

In der ersten „Sternenscheune“ des Wattenmeeres könnt ihr die Dunkelheit noch intensiver genießen. Lehnt euch zurück und entspannt euch. Im Erlebnisort Dunkelheit habt ihr von den schönen, windgeschützten Holzbänken aus freie Sicht auf den Sternenhimmel.

Der Boden, auf dem die Galaxie kreisförmig abgebildet ist, bietet tagsüber bereits einen kleinen Vorgeschmack. Und wenn es dann dunkel ist, könnt ihr euch auf die Suche nach den Sternen am Himmel begeben. Egal, ob abends oder nachts, hier könnt ihr jederzeit vorbeischauen. Und je dunkler es ist, desto mehr Sterne gibt es zu bestaunen. Bei Vollmond ist die Sicht daher etwas schlechter.

Navigieren im Dunkeln

Der Erlebnisort Dunkelheit befindet sich auf dem Grundstück des Inselmuseums Wieringer Eilandmuseum Jan Lont. Dies ist ein typischer Wieringer Bauernhof, benannt nach dem letzten Bauern. Man kann sich lebhaft vorstellen, wie er dort früher am Küchentisch saß. „Wegwerfen kann man es später immer noch“, sagte Jan Lont, der leidenschaftlich allerlei Dinge über die Geschichte der ehemaligen Insel sammelte. Heute ist der Bauernhof ein Museum über das frühere Leben der Bauern und Fischer auf Wieringen – und dazu gehörte eben auch die Dunkelheit.

Besucht auch die Ausstellung über Beleuchtung und Navigation im Dunkeln, bevor es die Elektrizität gab. „Unterwegs bei Tag und Nacht.“ Die Menschen fanden ihren Weg, indem sie sich an den Sternen orientierten.

Der Dunkelheit entkommen

Ganz in der Nähe, im Dorf Stroe, befindet sich die „Heidnische Kapelle“. Sie steht an einem Ort, an dem man der Dunkelheit entkommen wollte. Einst gab es hier eine größere Kapelle, die vom heiligen Willibrord gesegnet wurde. Und auch schon davor war es ein heiliger und mystischer Ort. Stroe liegt am niederländischen Jakobsweg, einem der vielen europäischen Pilgerwege nach Santiago de Compostella. Vor Sonnenuntergang suchten die Pilgernden und Büßenden tagtäglich nach einem Unterschlupf, den sie oft in einer Kirche fanden. Denn in der undurchdringlichen Dunkelheit war es viel zu gefährlich.

Legt auch ihr eine Pause in der Heidnischen Kapelle ein. Vielleicht findet ihr hier sogar die Erleuchtung. Heute dient sie als Zwischenstopp für Pilgernde und andere Wandernde. Natürlich sind auch Radfahrerinnen und Radfahrer willkommen.

Auf den Spuren von Willibrord

Eine schöne Pilgerroute über Wieringen mit einem Zwischenstopp an der Heidnischen Kapelle bei Stroe.

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