Vogelparadies

Punt van Reide ist eine schmale Halbinsel vor dem Deich. Durch ihre Lage ist sie eine Oase der Ruhe. Das machen sich zahlreiche See- und Weidevögel zunutze, wie zum Beispiel die Küstenseeschwalbe, Rotschenkel, Säbelschnäbler und Sandregenpfeifer.

Die Natur hat hier die freie Hand. Ein Teil der Kai-Befestigung aus Basaltblöcken wurde entfernt, damit das Meerwasser wieder hereinströmen kann. Auf dem jungen Stück Marschland, das dabei entstand, stehen heute zahlreiche Pionierpflanzen wie der Queller.

Der Punt van Reide liegt in der Ems-Dollart-Region. Ein Wattenmeer-Ästuar, in dem Süß- und Salzwasser aufeinander treffen. Seehunde bringen hier ihre Jungen zur Welt. An der Seehunde-Beobachtungswand kann man sich die Muttertiere mit ihren Jungen in aller Ruhe ansehen, ohne sie zu stören.

Das sich hier ein so schönes Naturgebiet befindet, ist nicht selbstverständlich. In den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts war zunächst geplant, im Ems-Dollart-Gebiet einen großen Kanal für Seeschiffe anzulegen.

Mit diesem Kanal sollten neue Industrien erschlossen werden, als Alternative für die notleidende Strohkartonfabriken. Die Schleusen waren bereits gebaut worden.

Aber Naturfreunde kamen gegen diese Pläne in Aufstand, mit dem Säbelschnäbler als Symbol. Es entstand eine regelrechte „Säbelschnäbler-Krise“, die im ganzen Land diskutiert wurde. Letztendlich gewann die Umweltschutzbewegung. Die Pläne wurden verworfen. Die Schleusen wurden 1990 wieder abgerissen. Es war nie auch nur ein einziger Tropfen Wasser durch sie hindurch gelaufen. Und deshalb liegen heute Seehunde statt Seeschiffen am Punt van Reide.

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