Den Kopf freimachen, beim Malen mit Meerblick - Schiermonnikoog

Schiermonnikoog ist für die gesunden Aktivitäten bekannt, die man dort ausüben kann. Strandsegeln, Wandern, Radfahren, Joggen ... Jeder Körper wird sich nach einem Besuch auf der Insel besser fühlen. Aber manchmal braucht der Kopf auch etwas "Bewegung".
Jeanette Rutgers sorgt mit ihrem „Mal-Bus“ AtelierSchier für Bewegung im Kopf.

Ein alter, hellgelber Bus steht vor den Dünen. Gleich hinter dem Strandaufgang des Badweg bei “Paal 3”.
Wenn Sie durch die Fenster schauen, sehen Sie lange Holzbretter, die einen Schreibtisch über die gesamte Buslänge bilden.
Wenn Sie drinnen Platz nehmen, haben Sie durch die Fenster einen Blick auf die Nordsee. Und genau darum geht es bei Jeanette. „Als wir den Bus gekauft haben, haben wir ihn komplett kahl gemacht. Alle Sitze wurden entfernt, Holztische und Bänke aus Gerüstbauholz wurden eingebaut“, sagt Jeanette.
Wenn Jeanette anfängt zu reden, können Sie sich erstmal ein Plätzchen zum Sitzen suchen, da Sie dieser kreativen Aktivitätenbegleiterin stundenlang zuhören können. "Im Sommer stehen Sonnenschirme und Tische draußen, aber die meisten Leute setzen sich einfach in die Dünen." Und was machen sie dann? "Malen. Mit dem Blick Richtung Nordsee, egal, ob Sie im Bus oder im Sand sitzen. Ich gehe dann wie eine Art Kellnerin mit Farbe, Pinseln und kreativen Tipps herum.“

Der Bus steht von April bis November auf seinem Platz und ist dann für alle zugänglich, die vorbeikommen möchten. Jeanette: „Es sind hauptsächlich Touristengruppen, Eltern mit Kindern oder eine Gruppe Freundinnen, die zum Malen kommen.
Kinder fangen immer sofort an zu malen. Sie brauchen nur eine halbe Stunde, um die Leinwand und sich selbst zu bemalen... Erwachsene brauchen etwas mehr Ermutigung. Die sagen manchmal, dass sie "das wirklich nicht können" oder "ich habe noch nie gemalt".

Genau das macht Jeanette Spaß an dieser Aktivität. „Sogar Leute, die noch nie einen Pinsel in der Hand hatten, gehen mit etwas Schönem nach Hause. Mit einem eigenem Souvenir. Es ist auch eine sehr definierte Aufgabe, man malt einfach, was man sieht. Das sorgt häufig dafür, dass die Leute völlig zu sich selbst kommen.
Wie oft habe ich erwachsene Männer mit herausstehender Zungenspitze gesehen,
die auf der Leinwand  tupfen und wischen. Da können Sie mal sehen, wie viel Zeit und Geld Menschen für Mindfulness, Selbsthilfebücher und Yoga ausgeben, während Sie nur ein Tuch, einen Pinsel und einen Strand benötigen!“

Ab 2021 möchte Jeanette den Bus auch als unterhaltsame Aktivität für Freundesclubs, Geburtstage oder Teamausflüge anbieten. Es gibt aber auch Platz für Leute, die einfach so vorbeikommen. Einige Leute bringen ihre Kinder her und gehen selbst spazieren, andere kommen wirklich zum Malen oder um zu entdecken, dass sie malen können. Jeannette: „Letztes Jahr war eine Frau hier, eine Mutter, wie Sie so viele kennen,
die immer wieder einen anderen Sohn oder eine andere Tochter mitgebracht hat.
Ich fragte sie, ob sie nicht bleiben wolle, aber sie sagte, sie könne nicht malen.
Früher schon sagte sie, aber jetzt nicht mehr. Schließlich brachte ich sie doch dazu, einen Pinsel in die Hand zu nehmen … sie hat ein schönes Bild gemalt. Mit Dünen voller Blumen und Pflanzen und einem laufenden Fasan im Vordergrund. Ich finde es großartig, so etwas erleben zu dürfen. Ich habe den Eltern eines sechsjährigen Jungen auch einmal erklärt, dass er ein One-Way-Ticket für die Kunstschule bekommen müsste, weil er so talentiert ist ... in solchen Momenten habe ich wirklich das Gefühl, gute Dinge zu tun.“

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